Heinz Maier-Leibnitz

deutscher Kernphysiker; Präs. der Dt. Forschungsgemeinschaft 1973-1979; Arbeiten u. a. am Zyklotron-Teilchenbeschleuniger; zahlr. Veröffentl.; verh. mit E. Noelle-Neumann

* 28. März 1911 Esslingen

† 16. Dezember 2000 Allensbach

Herkunft

Heinz Maier-Leibnitz stammte aus Esslingen am Neckar. Sein Vater war Ordinarius für Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Stuttgart, sein Onkel der schwäbische Altliberale Reinhold Maier.

Ausbildung

Nach Schulbesuch studierte M.-L. Physik an der Technischen Hochschule Stuttgart (heute TU) und an der Universität Göttingen. 1935 promovierte er bei seinem damals bereits in die Emigration gegangenen Lehrer James Franck mit einer Arbeit aus dessen eigenem, mit dem Nobelpreis gewürdigten Forschungsgebiet: "Elektronenstöße mit Helium-Gasatomen".

Wirken

Bald darauf ging er nach Heidelberg, wo er am Kaiser-Wilhelm-Institut (heute Max-Planck-Institut) für medizinische Forschung mit Walter Bothe und Wolfgang Gentner über Neutronen- und Gammastrahlen bei Kernumwandlungen arbeitete. Er entwickelte eine "Spektroskopie der Atomkerne" und konnte bei diesen auch die Richtigkeit des Gesetzes von der Erhaltung der Energie bestätigen. Mit einer von ihm entwickelten "Zählrohr-Koinzidenz-Methode" maß er die gleichzeitige Mehrfachausstrahlung gewisser Kerne und machte mit im 1941 errichteten Zyklotron des Heidelberger Kaiser-Wilhelm-Instituts hergestellten künstlich-radioaktiven Isotopen Messungen für medizinisch-biologische Zwecke. 1942 wurde er Dozent an der Heidelberger Universität, 1948 Abteilungsleiter des Max-Planck-Instituts.

1949 konnte M. nach einem einjährigen ...